Menü
20.03.19
Schon am 3. April soll die Bürgerschaft das Gewerbeflächenentwicklungskonzept beschließen. Die Grünen werden sich für eine Vertagung einsetzen und fordern eine Beteiligung der Ortsbeiräte und der Öffentlichkeit. „Von den Planungen sind viele Ortsteile betroffen und das Gewerbeflächenkonzept wird eine wichtige Grundlage schaffen für die Festlegung neuer Gewerbeflächen in unserer Stadt. Und wieder sollen dabei zahlreiche Kleingartenflächen verschwinden“, kritisiert Andrea Krönert, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung.
Daher sei eine Einbeziehung der Ortsbeiräte und eine öffentliche Vorstellung und Diskussion des Konzepts dringend erforderlich. „Zum Zukunftsplan gab es eine intensive Bürgerbeteiligung, die darf jetzt nicht einfach wegfallen, wenn es konkret wird“, so Krönert. „Außerdem sind wichtige Planungen wie das Kleingartenkonzept derzeit noch in Arbeit. Es wäre unsinnig, vorher ein Gewerbeflächenkonzept zu beschließen, das Kleingartenflächen bereits überplant.“
Das Konzept wurde bereits im August 2018 von einer Lübecker Beratungsfirma fertiggestellt. Es sei darum völlig unverständlich, warum die Stadtverwaltung der Bürgerschaft dieses umfangreiche Papier erst Mitte März übergeben habe. "Es kann nicht sein, dass Stadtverwaltung und Unternehmensvertreter wie die IHK das Papier seit Monaten kennen und die Bürgerschaft als entscheidendes Gremium das Ganze in drei Wochen durchpauken soll“, so Krönert.
Aus Sicht der Grünen ist das Konzept nicht transparent genug. Große Gewerbegebiete wie die Flächen zur Hafenerweiterung und das Gewerbegebiet Rostock-Mönchhagen werden nicht in die Berechnung von Flächenbedarfen einbezogen. Zudem fehlen oft Angaben zur Größe der verfügbaren Flächen und eine transparente Bewertung der Einzelflächen. Hier sehen die Grünen noch erheblichen Überarbeitungsbedarf. „Es muss ja gerade um die Abwägung gehen, ob zum Beispiel lärmintensives Gewerbe wirklich mitten in der Stadt angesiedelt werden sollte oder eher am Stadtrand. Das leistet das Konzept nicht ausreichend“, gibt Krönert zu bedenken.
Die sinnvolle Nutzung der wenigen Flächen gehöre derzeit zu den wichtigsten und schwierigsten Themen in Rostock. „Außer Frage steht für uns, dass wir ein modernes Gewerbeflächenmanagement benötigen. Rostock ist ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort, den wir für zukünftige Entwicklungen moderner ausgestalten wollen. Neben Wohnen und Arbeiten darf aber Leben und Grün nicht zu kurz kommen. Das alles muss einen Einklang bilden“, so Krönert weiter. „Darum wäre es fatal, ein 200-seitiges und in dieser Form noch ungeeignetes Papier jetzt im Eiltempo zu beschließen.“
Vorgeschlagen werden in dem Konzept neue Gewerbegebiete u.a. in folgenden Bereichen:
- Satower Straße
- An der Schwaaner Landstraße
- Südl. Jägerbäk
- Ehemalige Deponie Dierkow
- Lütten Klein südwestlich
- Küstenmühle
- Immendiek
Kategorie
BürgerInnenbeteiligung Grün Stadtentwicklung/Bauen Wirtschaft/Arbeit