SPD-Antrag zum Mühlendamm wäre massive Verschlechterung für Rollstuhl-, Radfahrer und Fußgänger

Die GRÜNEN in der Rostocker Bürgerschaft kritisieren den Antrag der SPD-Fraktion zur Verkehrslage am Mühlendamm. Die Sozialdemokraten wollen die vorübergehende Umwidmung der dritten Autospur zum Radweg stoppen. Stattdessen soll der knapp 2,50 Meter breite Rad- und Fußweg mit Pollern oder Bremsschwellen versehen werden. Im März kam ein Radfahrer bei einem Zusammenstoß zweier Räder ums Leben.

Uwe Flachsmeyer, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN und Vorsitzender des Fahrradforums:

„Ich bin erschüttert. Die Vorschläge der SPD sind respektlos gegenüber dem gestorbenen Radfahrer, der nichts für die schlechte bauliche Situation an dieser Gefahrenstelle konnte. Nehmen wir mit einer zusätzlichen Verschlechterung für Radfahrer in Kauf, dass weitere Menschen sterben. Das kann doch niemand verantworten.

Die Vorschläge der SPD bedeuten faktisch eine Sperrung des Mühlendamms für Rollstuhlfahrer. Poller würden eine Durchfahrt unmöglich machen. Zusätzliche Hürden wie Bremsschwellen sind bei ansteigender Strecke für Rollstühle fast unüberwindlich. Auch für Fußgänger mit körperlichen Einschränkungen sind Barrieren unzumutbar. Radfahrer würden durch Poller oder Schwellen mitten in einer schmalen Kurve zusätzlich gefährdet. Ich gehe darum fest davon aus, dass diese Ideen der SPD rechtlich unzulässig sind. Mit Pollern oder Schwellen wäre die Benutzungspflicht für Radfahrer aufzuheben, die dann auf der Straße fahren müssten.

Es verwundert mich sehr, dass die SPD massive Verschlechterung für den Fuß- und Radverkehr vorschlägt und gleichzeitig auf Plakaten bessere Radwege verspricht. Wir haben an die Stelle ausreichend Platz, um endlich eine gerechte Verteilung der Verkehrsflächen zu erreichen.

Die enge Kurve ist nicht die einzige Gefahrenstelle am Mühlendamm. Auf der ganzen Strecke kommt es regelmäßig zu gefährlichen Situationen, weil Fußgänger und Radfahrer mit Gegenverkehr viel zu wenig Platz haben. Es geht immerhin um die einzige direkte Verbindung zwischen Brinckmansdorf und der Stadtmitte. Allein am Dienstag waren hier über 3.000 Radfahrer unterwegs. Wir brauchen darum eine sichere Lösung für den ganzen Mühlendamm.