Schwerpunkt Klimaschutz

Damit Rostock lebenswert bleibt.

Investitionen in Klimaschutz bringen für unsere Stadt viele positive Effekte: mehr Stadtgrün, weniger Luftverschmutzung, Energieversorgung ohne einseitige Abhängigkeiten, neue Arbeitsplätze und vieles mehr. Trotzdem müssen wir weiterhin um politische Mehrheiten für Klimaschutz kämpfen.

Rostock ist schon jetzt vom Klimawandel betroffen. Wetterextreme wie Hitzeperioden und Starkregen nehmen zu. Mecklenburg-Vorpommern erwärmt sich schneller als andere Regionen. Als Küstenstadt stellt uns der steigende Meeresspiegel vor besondere Herausforderungen.


Klimaschutz selbst gemacht: Tipps für private Solaranlagen am Haus

Bevor wir wichtige Klimaschutzmaßnahmen für Rostock vorstellen: Wir werden immer wieder gefragt, welchen privaten Beitrag man zur Energiewende leisten kann. Darum haben wir hier praktische Hinweise für private Solaranlagen auf dem eigenen Dach oder am Balkon erarbeitet. Dazu bieten wir auch regelmäßig Sprechstunden an. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich gern an unser Büro.


Der Wärmeplan: Klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2035

Die Wärmerzeugung für Heizung und Warmwasser ist der Lebensbereich, der am meisten Energie benötigt. Hier lässt sich also richtig viel CO2 einsparen! Die gute Nachricht: Rostock gehört mit dem Wärmeplan 2035 zu den Leuchttürmen auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeproduktion.

Maßnahmen für die Zukunft sind zum Beispiel: Ausbau des Fernwärmenetzes, Abwärmenutzung (Wasserstoffproduktion, Klärschlammverwertung, Müllverbrennung, Düngemittelwerk), Großwärmepumpen für die Stadtwerke, Erdwärmespeicher. Hierfür sind hohe Investitionen nötig, doch es gibt viele Fördermittel und langfristig sparen wir Geld.

Hier ist der gesamte Wärmeplan nachzulesen (PDF).

Das ist schon passiert:


Wie speichert man überschüssigen Strom aus Wind und Sonne? Unsere Stadtwerke machen es künftig so: mit grünem Strom wird Wasser auf 98 Grad Celsius erhitzt und in einer Art überdimensionalen Thermoskanne gespeichert. Bei Bedarf kann es dann ins Fernwärmenetz eingespeist werden.

Dabei geht es um richtig große Mengen: Der neue Wärmespeicher in Marienehe fasst 45 Millionen Liter heißes Wasser! Damit könnte Rostock ein ganzes Wochenende lang nur aus diesem Speicher mit Wärme versorgt werden. Das spart auch richtig Geld, denn so kann Wärme produziert werden, wenn der Strom gerade besonders preiswert ist.


Stabile Windenergie: Offshore-Windpark vor Warnemünde

Auf dem Meer weht der Wind im Durchschnitt deutlich stärker und vor allem regelmäßiger. Der erste deutsche Offshore-Windpark lieferte zum Beispiel an 339 von 365 Tagen im Jahr Strom (siehe Studie Fraunhofer-Institut als PDF). Die Stromproduktion ist dabei konkurrenzlos preiswert und allein die vorhandenen Offshore-Windanlagen in der Ostsee erbringen jährlich über 60 Millionen Euro Gewerbesteuer für MV. Doch natürlich haben auch Windräder Auswirkungen auf die Umwelt, darum sind mögliche Flächen begrenzt.

Wir unterstützen den geplanten Windpark vor Warnemünde. Er wird 10 Kilometer von der Küste entfernt entstehen und zugleich als Forschungsstandort dienen. Mehr Informationen gibt es hier (externer Link). Mit einer Leistung von 150 Megawatt könnte er rechnerisch ganz Rostock mit Strom versorgen. Er soll aber vor allem den Strom für die Produktion von grünem Wasserstoff liefern.


Wasserstoff-Hafen Rostock

Wasserstoff ist ein wichtiger Energiespeicher. Nicht für PKW – hier sind E-Autos deutlich effektiver. Wir brauchen grünen Wasserstoff aber zum Beispiel für die Industrie und für klimaneutralen Schiffs-, Flug- und Schwerlastverkehr. Entscheidend ist, dass der Wasserstoff wirklich mit Strom aus Erneuerbaren Energien produziert wird!  

In Rostock soll möglichst bald ein Elektrolyseur zur Wasserstoffproduktion entstehen – idealerweise auf dem Gelände des bisherigen Steinkohlekraftwerks. Dabei entsteht sehr viel Abwärme, die direkt ins Fernwärmenetz eingespeist wird. Den klimaneutralen Strom soll das Offshore-Windfeld vor Warnemünde liefern. Mit dem Düngemittelwerk in Poppendorf haben wir einen Großabnehmer für Wasserstoff direkt vor der Tür.


Moore, Wälder, Stadtgrün – unsere natürlichen CO2-Speicher

Grünflächen, Bäume, Dach- und Fassadengrün sind Alleskönner in Sachen Klimaschutz und Klimawandel-Anpassung. Sie binden CO2, kühlen die Stadt in Hitzeperioden, reduzieren Überschwemmungen bei Starkregen und sind Lebensraum für Tiere.

Darum wollen wir mehr Grün für Rostock und die vorhandene Natur schützen. Manchmal geraten wir dabei in Konflikte. Ein neuer Radweg oder eine neue Straßenbahnroute können im Einzelfall dazu führen, dass Stadtgrün an dieser Stelle verloren geht. Als GRÜNE Fraktion wägen wir sehr genau ab, was für Klima- und Umweltschutz die wichtigere Maßnahme ist. Entscheidend ist, dass verlorenes Grün an anderer Stelle ersetzt werden muss. Viele Naturflächen in Rostock sind aber so wertvoll und unersetzbar, dass wir alles tun, um eine Zerstörung zu verhindern. So konnten wir das Landschaftsschutzgebiet Diedrichshäger Land vor der Bebauung schützen und wir werden auch dafür kämpfen, dass die Erweiterung der Uni-Medizin nicht den Barnstorfer Wald beeinträchtigt.

Unsere Petition für den Peezer Bach und die Oldendorfer Tannen

Aktuell engagieren wir uns gegen die mögliche Zerstörung des Peezer Baches und der Oldendorfer Tannen. Sie sollen dem Hafenausbau zum Opfer fallen. Doch es geht bei den Oldendorfer Tannen um die letzten Reste der Steilküste an der Warnow und beim Peezer Bach um ein einzigartiges Moorgebiet. Moore speichern enorme Mengen CO2, die bei einer Zerstörung freigesetzt werden. Während ganz Deutschland an der Wiedervernässung von Mooren arbeitet, will Rostock ein Moor überbauen! Das dürfen wir nicht zulassen. Darum haben wir eine Petition gegen die Zerstörung gestartet, die hier unterschrieben werden kann: www.change.org/moorschutz



Energie sparen – Stadt und Verwaltung als Vorbild

Die Stadt und unsere kommunalen Unternehmen haben viele Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu senken. Dazu zählen zum Beispiel energetische Sanierungen der Gebäude, effektive Heiz- und Beleuchtungstechnik oder die Installation von Solaranlagen.

Ein großer Stromfresser ist auch die Straßenbeleuchtung, die wir deutlich schneller auf stromsparende LED-Technik umstellen wollen. In den letzten Jahren ist es uns öfter als früher gelungen, Mittel und Stellen für Energiesparmaßnahmen im Haushalt einzuplanen. Das Gute: viele dieser Maßnahmen sparen am Ende sogar Geld!

Mit dem Bürgerschaftsbeschluss für ein klimaneutrales Rostock bis 2035 sind auch die kommunalen Unternehmen verpflichtet, ihren CO2-Ausstoß jährlich zu reduzieren und dies nachzuweisen.

Die Stadt hat aber noch mehr Möglichkeiten: vergibt sie Flächen oder erstellt B-Pläne, kann sie klimafreundliches Bauen, die Nutzung Erneuerbarer Energien und ähnliche Standards verlangen. Durch Änderungsanträge zu B-Plänen geben wir als GRÜNE Fraktion dafür regelmäßig Impulse. Doch inzwischen setzt auch in der Stadtplanung ein positives Umdenken für Klimaschutz ein.


Bildnachweis:
– Mann auf Balkon: amriphoto, istock, Fotografie-ID: 1491032739
– Rohrleitungen: imantsu, istock, Fotografie-ID: 519439053
– Offshore-Windpark: Tho-Ge, pixabay
– übrige Bilder: Grüne Fraktion Rostock