SPD-Vorstoß gefährdet tausende Bäume in Rostock 16. September 202416. September 2024 Die SPD-Fraktion plant einen Angriff auf den Baumschutz in Rostock. Bislang sind Bäume ab einem Stammumfang von 50 Zentimetern geschützt – ohne amtliche Genehmigung dürfen sie nicht gefällt werden. Der SPD-Antrag fordert nun, nur noch Bäume ab einem Stammumfang von 100 Zentimetern unter Schutz zu stellen. Felix Winter, Vorsitzender der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.Volt: „Die Forderung der SPD gefährdet tausende Bäume in unserer Stadt. Ich habe für diesen Vorschlag überhaupt kein Verständnis. Zahllose Bäume in Rostock haben einen geringeren Stammumfang als einen Meter. Sie alle wären plötzlich ungeschützt und könnten ohne Genehmigung gefällt werden. Es reicht ein kleiner Spaziergang durch den eigenen Stadtteil, um zu sehen, wie viele Bäume betroffen wären. Ahorn, Kastanien, Buchen und Linden benötigen 60 bis 70 Jahre, um einen Stammumfang von 100 Zentimetern zu erreichen. Eine Eiche sogar rund 80 Jahre. Bäume wachsen in Städten oft langsamer als in freier Natur. Darum ist es sinnvoll, sie schon in jüngeren Jahren zu schützen. Die Regeln für den Baumschutz gelten in Rostock seit Jahren und haben sich bewährt. Es gibt überhaupt keinen Anlass, diese Standards zu verschlechtern. Im Gegenteil. Um Hitzeperioden und andere Folgen des Klimawandels abzumildern, brauchen wir mehr Bäume und besseren Schutz in der Stadt.Natürlich kann es wichtige Gründe geben, dass Bäume auch mal gefällt werden müssen. Die Baumschutzsatzung sieht eine Reihe von Ausnahmen vor. Entscheidend ist, dass die Ausnahmen immer mit Ersatzpflanzungen verbunden sind. Muss ein größerer Baum gefällt werden, sind auf dem gleichen Grundstück mehrere neue Bäume zu pflanzen. Wenn dies nicht möglich ist, muss eine Ausgleichssumme gezahlt werden, damit die Stadt an anderer Stelle Ersatzpflanzungen vornimmt. Der aktuelle Wert von 270 € pro Baum ist inzwischen nicht mehr kostendeckend. Aktuell liegen die realen Kosten für die Stadt bei 410 €. Wir unterstützen darum den Plan der Verwaltung, die Ausgleichssumme an den realen Kosten zu orientieren und regelmäßig zu aktualisieren. Nur so schaffen wir es, den Baumbestand in Rostock dauerhaft zu erhalten.“