Hoher Zuspruch für Forderung nach böllerfreien Ruhezonen

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Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.Volt verzeichnet mehrheitlich großen Zuspruch für den Vorschlag, an Silvester böllerfreie Ruhezonen einzurichten. Inzwischen haben die Ortsbeiräte Schmarl, Lütten Klein, Dierkow Ost-West, KTV und Gehlsdorf für den Antrag votiert sowie der Ortsbeirat Gartenstadt/Stadtweide in geänderter Form; abgelehnt haben die Ortsbeiräte Südstadt und Brinckmansdorf. Bis zur geplanten Abstimmung in der Bürgerschaft am 19.11. werden sich noch zehn weitere Ortsbeiräte damit befassen. Eine nicht repräsentative Online-Umfrage der OZ verzeichnet derzeit eine Mehrheit von über 71% für die Einrichtung von Ruhezonen. Aus Sicht der grünen Fraktion wird damit bereits jetzt deutlich, dass es in Rostock ein großes Bedürfnis nach besserem Schutz für Menschen und Tiere an Silvester gibt.

Anja Eggert, Fraktionsvorsitzende: „Böller und Raketen an Silvester sind für viele Menschen, Haustiere und für die Umwelt eine enorme Belastung. Für andere sind sie wiederum eine unverzichtbare Tradition. Wir finden aber, es muss auch an Silvester Ruhezonen geben, in denen kein Feuerwerk in unmittelbarer Nähe explodiert.

Bisher flammten diese Debatten immer nach Silvester auf und verpufften dann im Laufe der Monate. Wir wollen darum rechtzeitig die Diskussion darüber starten, wie wir diejenigen besser schützen können, die unter der Böllerei leiden. Bisher gibt es in Rostock nur kleine Schutzzonen im Umfeld von Seniorenheimen, Krankenhäusern und Tankstellen. Viele große Städte wie München oder Köln haben inzwischen Teile der Stadt zu böllerfreien Zonen erklärt und damit gute Erfahrungen gemacht. 

Natürlich gehen die Meinungen in der Bevölkerung zu diesem Thema weit auseinander. Es gibt viele Stimmen für ein komplettes Böllerverbot, andere wollen gar keine Einschränkungen. Wir sehen Ruhezonen als einen sinnvollen Mittelweg. Darum ist uns wichtig, dass die Ortsbeiräte bei der Festlegung dieser Ruhebereiche aktiv mitwirken können. Sie wissen am besten, welche Gebiete sich dafür besonders eigenen. Danach gilt es auszuwerten, ob sich dieser Ansatz bewährt hat oder nachgesteuert werden sollte.

Ganz klar ist für uns, dass privates Feuerwerk am Strand künftig nicht mehr stattfinden soll. Jedes Jahr liegen nach der Silvesternacht zehntausende Müllteile aus Böllerfetzen, Raketenresten, Plastikkonfetti und anderem Feuerwerksabfall an unseren Stränden. Vieles davon gerät in die Ostsee. Viele Ostseegemeinden untersagen darum privates Feuerwerk am Strand. Auch unsere Strandsatzung verbietet, Abfälle im Sand zu hinterlassen und die die Strände zu verschmutzen. Damit ist das Böllern am Strand eigentlich schon jetzt nicht zulässig, denn niemand sammelt seine Böllerreste danach wieder ein. Eine klare Formulierung in der Strandsatzung kann unsere Ostseeküste darum schon in der kommenden Silvesternacht besser schützen.“

Bild: Ausschnitt aus Ausstellungstafel „Silvestermüll“ des Rostocker Meeresmüllstammtisches.