GRÜNE.Volt wollen Maßnahmen gegen Altkleider-Berge

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.Volt in der Rostocker Bürgerschaft möchte erreichen, dass die Vermüllung im Umfeld von Altkleider-Containern aufhört. Ein entsprechender Antrag zur Verbesserung der Lage wird am 10. Dezember in der Bürgerschaft beraten.

Anja Eggert, Fraktionsvorsitzende: „Die Altkleidercontainer in Rostock werden intensiv genutzt. Das ist grundsätzlich positiv, denn es trägt zur Erhöhung der Recyclingquote für Textilien bei. Aber seit einiger Zeit stapeln sich vor vielen Sammelcontainern in der Stadt Kleidungsstücke, teilweise entstehen regelrechte Berge. Dieser Zustand verärgert viele Menschen zu Recht und muss sich schnell ändern.

Wir wollen, dass die Stadt zusätzliche Maßnahmen an den Sammelstellen ergreift. Die Verwaltung trifft an der aktuellen Lage keine Schuld, denn die eigentliche Ursache ist der Zusammenbruch des Altkleidermarktes. Viele Aufsteller haben deshalb bereits Container abgebaut. Mit rund 100 verbliebenen Standorten steht Rostock im Vergleich sogar noch gut da. Dennoch reicht das Angebot nicht aus. Die Stadt sollte daher aktiv an Lösungen arbeiten, etwa durch zusätzliche Sammelcontainer oder ergänzende Abholfahrten der Stadtreinigung.

Außerdem ist es wichtig, dass nur Textilien in die Container geworfen werden, die tatsächlich dafür geeignet sind. Derzeit herrscht große Unsicherheit darüber, was in die Mülltonne gehört und was in Altkleidercontainern gesammelt werden soll. Viele Menschen wissen nicht, dass nur gut erhaltene Kleidung weiterverwendet werden kann. Kaputte oder stark verschmutzte Textilien gehören in den Restmüll. Die löchrige Jeans gehört in die Tonne und nicht in die Sammlung. Wir plädieren daher für eine Info-Kampagne der Stadt, um den Anteil unbrauchbarer Kleidung zu reduzieren und die Situation zu entspannen.

Darüber hinaus möchten wir stärker auf die Problematik von Fast Fashion aufmerksam machen, denn viele Sachen halten heute nicht mehr lange und sind qualitativ zu schlecht für eine Wiederverwertung. Gleichzeitig sollten auch die vielen Alternativen zur Altkleidersammlung vorgestellt werden, wie zum Beispiel Umsonstläden, Sozialkaufhäuser oder Tauschbörsen in Nachbarschaftschats.“