Beratungsstelle für queere Erwachsene muss endlich kommen

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) am Mittwoch fordern die GRÜNEN in der Rostocker Bürgerschaft mehr Einsatz für Gleichstellung und Schutz queerer Menschen in der Stadt.

Frank-Egon Naß, für die GRÜNE Fraktion Mitglied im Sozialausschuss: „Seit Jahren kämpfen wir in Rostock um eine Beratungsstelle für queere Erwachsene und ihre Familien. Das Hin und Her zeigt, wie schwierig es ist, konkrete Verbesserungen für die queere Community zu erreichen. Schon vor zweieinhalb Jahren hat die GRÜNE Fraktion einen Antrag für eine solche Beratungsstelle in die Bürgerschaft eingebracht. In den Haushaltsberatungen für 2022/2023 konnten wir sogar das notwendige Geld im Haushalt verankern. Doch auf den Weg gebracht ist das Ganze noch immer nicht. Dieses Schneckentempo ist für alle Beteiligten zermürbend. Die Stadt muss jetzt endlich vorankommen.“

Weshalb ist eine Beratungsstelle für queere Erwachsene und ihre Angehörigen notwendig?

Naß: „Lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle und intersexuelle Menschen sind häufig Diskriminierungen ausgesetzt. Hetze und Anfeindungen nehmen wieder zu. Im Familienrecht haben sie zahlreiche Nachteile. Das führt zu vielen Belastungen, die oft auch an den Familienmitgliedern nicht spurlos vorübergehen. Die Erwachsenenberatung erfolgt in Mecklenburg-Vorpommern aber rein ehrenamtlich. Das ist auf Dauer nicht zu leisten. Darum wollen wir, dass die Stadt wenigstens eine hauptamtliche Personalstelle dafür finanziert. Grundsätzlich wäre hier das Land in der Pflicht. Aber wenn die rot-rote Landesregierung sich hier aus der Verantwortung stiehlt, müssen wir uns als Stadt darum kümmern. Es ist gut, dass die Regenbogenfahne als Zeichen der Toleranz nun endlich auch auf dem Rathaus wehen kann und nicht nur davor. Symbole allein genügen allerdings nicht.

Bündnis 90/ Die Grünen setzen sich seit ihrer Gründung für Menschenrechte und Gleichstellung ein. Gerade für LSBTIQ* haben unsere Initiativen erfolgreich gewirkt und in der Gesellschaft zu mehr Akzeptanz geführt. Allerdings gibt es es noch zu viele Störstellen in der Landes- und Kommunalpolitik von Mecklenburg-Vorpommern. Es ist entäuschend das die Landesregierung sich erst jetzt um die Novellierung des Landesaktionsplans ‚Vielfalt‘ bemüht und die Landesförderung auf dem Stand von 2021 einfriert. Ich hoffe, dass dieser Tag und die vielen Aktionen der Vereine und Vertreter der queeren Menschen zum Umdenken in der Landes- und Kommunalebene anregt.“