Dritte Autospur am Mühlendamm zum Fahrradweg umwidmen

Nach dem tödlichen Unfall eines Radfahrers am Mühlendamm vor Ostern verlangen die GRÜNEN in der Rostocker Bürgerschaft Sofortmaßnahmen an der Strecke. Die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger müsse umgehend erhöht werden. Bis zu einer endgültigen Lösung solle die dritte PKW-Fahrspur am Mühlendamm zum Radweg umfunktioniert werden.

Uwe Flachsmeyer, Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des Fahrradforums: „Der Mühlendamm ist eine der gefährlichsten Routen Rostocks. Auf einem schmalen Weg drängeln sich Fuß- und Radverkehr in beide Richtungen. Mehrere Engstellen und Gefälle verschärfen die Situation. Immer wieder haben Aktivisten und das Fahrradforum auf diese Gefahrenstelle aufmerksam gemacht. Jetzt ist hier ein Radfahrer ums Leben gekommen. Nach so einem schlimmen Ereignis können wir nicht zur Tagesordnung übergehen. Die Sicherheit der Menschen muss absoluten Vorrang haben. Es ist gut, dass die Stadt an einer langfristigen Lösung arbeitet. Bis dahin brauchen wir aber Sofortmaßmaßnahmen, die jetzt gleich und nicht erst in ein paar Jahren die Situation verbessern. Ich erwarte von der Verwaltung zusätzliche Anstrengungen. Die Umwidmung einer Fahrspur muss verkehrstechnisch lösbar sein. Das schaffen Städte in der ganzen Republik. Deswegen fordern wir, die dritte PKW-Fahrspur vorübergehend zum Fahrradweg umzuwandeln. Kosmetische Maßnahmen wie zusätzliche Schilder sind nicht ausreichend. Die Sicherheit wird sich nur spürbar erhöhen, wenn Radfahrer und Fußgänger mehr Platz bekommen. Die Stadt kann daraus dann auch Erkenntnisse für eine Dauerlösung ableiten. Die Spur wurde schon mehrfach im Rahmen von Aktionen als Popup-Radweg genutzt. Der befürchtete Rückstau ist dabei nie eingetreten.“

Auch die grünen Mitglieder in den Ortsbeiräten Stadtmitte und Brinckmansdorf unterstützen dieses Anliegen. Christoph Hinz, Ortsbeirat Brinckmansdorf: „Der Weg über den Mühlendamm ist für Fußgänger und Radfahrer die wichtigste Verbindung zwischen Brinckmansdorf und Stadtmitte. In Stoßzeiten kann es hier extrem voll werden. Es gibt kaum Platz, um entgegenkommenden Rädern auszuweichen. Leicht gerät man auf die Fahrbahn. Viele Eltern lasse ihre Kinder dort gar nicht mehr fahren. Wir brauchen dringend eine Lösung.Die Umwidmung der dritten Fahrspur ist dafür ein wirklich sinnvoller Weg.“